Im Mai 2020 haben die Grünen im Samtgemeinderate die Aufstellung einer Gedenktafel/Stele beantragt, die namentlich an die bekannten Opfer der Nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in der Samtgemeinde Horneburg erinnert.
Zum 08. Mai jährte sich in 2020 zum 75. Mal der Jahrestag der Befreiung und des Endes des 2. Weltkriegs. Im Landkreis Stade gibt es auf vielen Friedhöfen Grabstätten von Opfern des Nationalsozialismus. Es handelt sich um Gräberfelder und Einzelgräber der Kinder von Zwangsarbeiterinnen, Einzelgräber von Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern und von Kriegsgefangenen. Einige Gräber wurden aber bereits zerstört. Es geht um die Opfer der „Euthanasiemorde“, der Zwangsarbeit, der rassischen Verfolgung, der Kriegsgefangenschaft und die Menschen, die in Konzentrationslagern ums Leben gekommenen sind. In der Samtgemeinde Horneburg sind für jede Gemeinde Opfer bekannt.
Traditionell werden am Jahrestag der Befreiung vom Faschismus, am 08. Mai, Blumen an den Gedenkstätten und an den Gräbern von Opfern des Nationalsozialismus niedergelegt.
Identität und Würde zurückgegeben
In Horneburg gibt es neben dem Gedenkstein am Vordamm, der an das Konzentrationslager am Anne-Frank-Weg erinnert, keinen Ort an dem an die verschiedenen Opfergruppen der NS-Herrschaft erinnert wird. Viele von ihnen gehören bis heute noch zu den vergessenen Opfern des Nationalsozialismus. Durch eine Namensnennung auf einer Stele/Gedenktafel soll ihnen die Identität und Würde zurückgegeben werden.
Der Stader Michael Quelle hat dankenswerterweise in mühsamer Recherchearbeit viele dieser Opfer aus dem Landkreis ermitteln können. Auf diese Nachforschungen zu NS-Opfern im Landkreis Stade kann zurückgegriffen werden. Etliche Gemeinden haben bereits solche Gedenkorte geschaffen.
Ein möglicher Standort könnte im Umfeld des Gedenksteins, bzw. des Alten Friedhofs in Horneburg sein.
Dieser Antrag wurde im Samtgemeinderat befürwortet. Es soll ein geeigneter Gedenkort gefunden werden.